Irgendwann 2019 hat mich die Begeisterung für historische Hammond Orgeln mit elektromechanischer Tonerzeugung gepackt. Als ich bei einem Bekannten eine A-100 anspielen konnte war sofort klar: „So eine Kiste muss her“!
Kaufen kann jeder, aber ein fast 70 Jahre altes Instrument komplett restaurieren und im besten Fall sogar wieder auf einer Livebühne zu spielen…. Das ist das Ziel des Projekts!
Weiterführende Informationen zu elektromagnetischen Hammond-Orgeln finden sich beim Hammond Nostalgie Club e.V.
Wer gerne Videos zum Projekt sehen möchte, die gibt es hier.

...wird laufend weiter aktualisiert!
Der alte Kabelbaum der P-100 konnte weiter genutzt werden. Die Kabel enden an einem Steckfeld für Ober- und Untermanual. Über einen Adapter kann das untere Manual eine Okatve nach unten geschoben werden (Bass Foldback)
Langsam bekommt die neue Orgel ein Gesicht. Der verkürzte Generator schurrt leise und ruhig vor sich hin. Alles passt perfekt ins Case und sitzt bombenfest!
Endlich ist das frisch gepulverte Gestell da! Der Einbau des Generators und der Manuale kann beginnen 🙂 Das neue Case sieht super aus – nicht nach Marke „Eigenbau“. Die volle Transport Funktionalität bleibt erhalten.
Nach erfolgtem Einbau der Tasten erfolgte die Midifizierung des unteren Manuals. Test bestanden! Die Verwendung des P-100 Manuals ist ein bewusster Kompromiss. Nach der Restaurierung sogar besser spielbar als erwartet.
Aus mechanischen Gründen muss das untere Manual der P-100 weiter verwendet werden. Alle Tasten musten gereinigt und teilweise geklebt werden. Eine deutliche Qualitäts Einbuße gegenüber der älteren Waterfall Tastatur der M-3.
Alles wie neu! Ein super Anblick 🙂 Der Farbton war im ersten Moment nicht ganz gelungen aber bereits nach zwei Tagen austrocknen sah alles so aus wie erhofft.
Um neuen Schaden zu vermeiden musste die Trägerplatte exakt ausgerichtet werden. Eine belastbare externe Stromquelle für den Run Motor diente zur Fein Abstimmung. Ein riesen Aufwand!
Die vernietete Trägerplatte des Run Motors musste neu verschraubt werden. Klingt easy aber die Antriebsachse verschob sich dadurch! Zunächst nicht bemerkt aber der Frequenzwandler brannte wegen des erhöhten Stromverbrauchs des Motors durch!
Am Ende waren es Milimeter aber der Generator ist trotz des Umbaus der Trägerschienen zu lang für das P-100 Gehäuse! Die Antriebs-welle muss gekürzt werden – Auswirkungen auf Mechanik und Laufruhe ungewiss!
Bei über 30 Grad wurde das leere Gehäuse der P-100 abgeschliffen. Ein Wahnsinns Job, der nicht mein Fall gewesen wäre 🙂 Das leere Gehäuse ist -wie zu sehen – federleicht!
Nachdem die Kondensatoren getauscht waren, gab es einige „Ausreißer“ welche noch mechanisch justiert werden mussten. Nach längerem Testlauf ist der Generator nun fertig gewartet und bereit für den Einbau.
Finale Kalibrierung des Original M-3 Tonewheel Generators von 1955. Er soll weiterhin das Herzstück der Orgel bleiben
Die Entscheidung ist gefallen! Die M-3 wandert in das Gehäuse der P-100. Anders als beim M-3 Projekt soll der Zusammenbau nun in Mini-Schritten erfolgen um bereits im frühestmöglichen Stadium Fehler zu beseitigen.
Nun hatte ich sowohl das nach wie vor stockende M-3 Projekt und zusätzlich die P-100 bei mir stehen. Mittlerweile reifte der Gedanke aus zwei Orgeln etwas „ganz Neues“ zu machen…
Der Frust von 2021 und die damalige Band sind Geschichte. So ging es hoffnungsvoll ins neue Jahr. Gleich zu Beginn ist eine neue Band auch wieder Geschichte – ein Glücksfall wie sich noch rausstellen wird.
Der Umbau hat die die Störungen reduziert, aber von einem bühnen-tauglichen Instrument war ich klanglich noch weit entfernt. Gesundheitlich ziemlich angeschlagen und „elektromagnetisch gefrustet“ sollte 2021 ausklingen…
Ein mit Halbleitern nachgebauter AO-28 sollte die Brummschleife in den Griff bekommen und gleichzeitig das Projekt kompakter und flexibler machen. Es war aber auch ein Bruch mit dem historischen Nachbau der M-3.
Es war einfach schon zu viel Arbeit im Projekt um es sterben zu lassen – die Fehlersuche lief ergebnislos weiter…. Erste Gedanken, aus der P-100 und der M-3 eine „PM-103“ zu bauen, kamen erstmals auf.
Für den gedachten Zweck eine Menge Spaß – ABER: Es ist halt nur eine transportable L-100. Kein Scanner Vibrato, keine Waterfall Tasten, kein Foldback und ziemlich schriller Sound.
Ich suchte für einen wenig vertrauens-vollen Probe-raum eine günstige Orgel, die ich im Raum stehen lassen könnte. Zufällig fand ich eine ramponierte Hammond P-100, die wahrscheinlich am besten transportable Tonewheel Orgel überhaupt.
Eine hartnäckige Brummschleife und Störgeräusche vom Generator waren trotz aller möglichen Umbauten nicht zu beseitigen. Damit war das Projekt nicht mehr als bestenfalls ein schönes Möbelstück. Klanglich nicht zu verwenden!
Einbau des Verstärkers in die untere Einheit. Alles war gut ausgedacht und optisch ganz nach meinen Vorstellungen. Leider hatte die Physik andere Pläne….
Der Verstärker wurde komplett restauriert und mit einem Effekt Einschleifweg in Röhrentechnik erweitert. Alle Elkos und Röhren erneuert.
Die untere Einheit beinhaltet den Verstärker, Lautsprecher, Schweller und ein MIDI-Basspedal. Ausserdem ist genügend Platz um noch den Reverb auszunehmen.
Das Gehäuse eignet sich perfekt für ein weiteres Keyboard. Verkabelung des oberen Teils ist abgeschlossen. Alle aktiven Teile zur Signalverarbeitung kommen in ein extra Gehäuse mit Basspedalen.