Irgendwann 2019 hat mich die Begeisterung für historische Hammond Orgeln mit elektromechanischer Tonerzeugung gepackt. Als ich bei einem Bekannten eine A-100 anspielen konnte war sofort klar: „So eine Kiste muss her“!
Kaufen kann jeder, aber ein fast 70 Jahre altes Instrument komplett restaurieren und im besten Fall sogar wieder auf einer Livebühne zu spielen…. Das ist das Ziel des Projekts!
Weiterführende Informationen zu elektromagnetischen Hammond-Orgeln finden sich beim Hammond Nostalgie Club e.V.
Wer gerne Videos zum Projekt sehen möchte, die gibt es hier.

...wird laufend weiter aktualisiert!
Die Verkabelung war umfangreicher als geplant. Zum Glück gab es in der Heckklappe eine Abstellfläche für nen Kaffee…
Ein erster Eindruck von Außen nach der Montage der Manuale ins Gehäuse. Leider erwies sich das Unterteil als nicht stabil genug für eine endgültige Lösung.
Ursprünglich sollte die Orgel in einem Flightcase fest verbaut werden. Da der Preis jedoch höher gewesen wäre als die ganze Orgel, hab ich mich für eine günstige Variante entschieden. Leider zu Ungunsten des flexiblen Transports.
Wie nicht anders zu erwarten mussten die Kondensatoren gewechselt werden (24nF Anstelle 3,9nF). Ausserdem habe ich die Box komplett zerlegt und komplett gereinigt.
Neben der kompletten Reinigung und Zerlegung habe ich die beiden Schalter für das Basspedal umbenannt und für eine zukünftige Leslie Steuerung verkabelt. Den Zugriegel für das Basspedal benötige ich nicht mehr.
Kaum getrocknet gleich aufgebaut für einen ersten optischen Eindruck. Endlich ist die Belohnung für mittlerweile 4 Monate Arbeit zu sehen!
Purple fand ich doof, rot sind all meine anderen Keys also warum nicht mal grün wagen!? Nach dem Anstrich fand ich´s ganz cool gelungen – hat nicht jeder…
Das typisch geschwungene Top-Teil der M-3 blieb erhalten. Lediglich die Seitenteile und Rückseite sind neu. OBI hat sich über meine Holz Experimente gefreut 🙂 Ein Gehäusebauer werd ich sicher nicht! 🙂
Die verbliebenen originalen Holzteile sind mittlerweile neu lackiert und die Seitenteile mit eingelassener federnder Aufhängung des Generators vormontiert. Die Höhe konnte ich um 10cm gegenüber dem alten Gehäuse verringern.
Beide Manuale glänzen wie neu! Oberes Manual: Foldback und neue Filze Unteres Manual: Bass Foldback steckbar (!), neue Filze und Kontakte für Midifizierung herausgeführt. Am oberen Manual sind bereits die Zugriegel fest montiert.
Um mit der M-3 klanglich näher an die legendäre B-3 zu kommen habe ich die Verharfung der Baumwoll Drähte in den oberen Lagen nach vorgegebenem Schema erweitert – ein Sch… Job! 🙂
Nachdem das Gehäuse entsorgt war, gab es kein Zurück und ein neues Gehäuse musste komplett neu aufgebaut werden. Im ersten Schritt ging es mir darum die beiden Manuale und den Generator zum Laufen zu bringen.
Lange hatte ich überlegt das alte Gehäuse zu verwenden aber ich will die Orgel noch kompakter aufbauen. Da das Alte eh schon „gechopped“ war – und wir keine Kanninchen mehr haben, fiel es leichter… 🙂
Die Einheit bestehend aus den beiden Kippschaltern und einem „Tune“ Regler sollte auf dem rechten Panel des Unteren Manuals seinen Platz finden.
Endlich waren die Stahlblech Teile fertig pulver-beschichtet und so konnte ich die Drawbar Unit fertig mon-tieren. Eine unglaubliche Freude alles zum ersten Mal „wie neu“ zu sehen!
Wie in einer Zeitkapsel erreichte mich bei genauerem Hinsehen der Gruß von „Alfred“ vom 29. Juni 1955! An dem Tag wurde der Generator fertiggestellt.
Zum Glück war der originale Run-Motor noch in Ordnung. So konnte die gesamte Einheit an 220V betrieben werden und eine erste Messung des Tonewheel Generators erfolgte gleich beim ersten Testlauf.
Der originale Run-Motor der M-3 war eine 110V Version und die Orgel lief über einen Riemen getriebenen 220V „Bertram Motor“. Der Run-Motor läuft über die Frequenz synchron (60Hz-USA). Darum habe ich einen 50Hz Wandler aufgebaut.
Der erste Logdown wurde beschlossen und sollte für das Projekt richtungs-weisend werden. Nach den zuerst geplanten Restaurierungs-arbeiten habe ich mich entschieden die Orgel aufzurüsten und zu modifizieren.
Die beiden Bedienfelder für Vibrato / Chorus und für Percussion wurden ebenfalls komplett zerlegt und gereinigt. Bei einigen Schaltern gab es Kontaktprobleme und die Schalter für Vibrato waren schwergängig.
Die Drawbars (Zugriegel) waren alle noch funktionsfähig aber hoffnungslos verdreckt und jeder Drawbar hatte Kontaktprobleme. So half nur die komplette Zerlegung und Reinigung der ganzen Einheit. Die haarfeinen Widerstandsdrähte waren glücklicherweise alle in Ordnung.
Nach über 60 Jahren hat sich unter der Klaviatur so „einiges“ angesammelt. Der einzige Weg für eine gründliche Reinigung war die komplette Zerlegung der beiden Manuale.
Nachdem einige Noten nicht gespielt haben war der Fehler schnell gefunden: Einige Kabel zum Generator waren gebrochen. Erst nachdem alles komplett funktioniert hat, begann die komplette Zerlegung der Hammond mit dem Ausbau der beiden Manuale.
Nach langer Suche endlich im Umkreis von 50 km gefunden: Eine originale und unverbaute Hammond M-3, Baujahr 1955, in bedauernswertem aber funktions-fähigem Zustand.